Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten: Sinnvoll? Worauf achten?
Kurz erklärt:
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten ist sinnvoll, denn diese leistet nicht nur, wenn Du später im Beruf arbeitsunfähig wirst, sondern auch, wenn Du Dein Studium aus gesundheitlichen Gründen ab- oder unterbrechen mußt. Durch eine Studienunfähigkeit ergeben sich nämlich ernstzunehmende finanzielle Nachteile für Dich:
- Du kannst Deinen Studentenjob nicht mehr ausüben,
- Du bekommst keine BAföG-Zahlungen mehr,
- ein späterer Berufseinstieg lässt dich im Vergleich zu Deinen Altersgenossen finanziell zurückfallen.
Die häufigste Ursache für Berufsunfähigkeit bei Studenten sind psychische Erkrankungen, Beeinträchtigungen des Bewegungsapparates, Tumorerkrankungen sowie Unfälle, die bei jungen Menschen häufiger vorkommen.
Sichere Dir deshalb Deinen Gesundheitszustand früh ab, um von den meist noch niedrigeren Beiträgen und günstigere Konditionen zu profitieren. Auch als Student ist deine Arbeitskraft viel wert, denn sie sichert Dir früher oder später Deinen Lebensunterhalt.
Ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten sinnvoll? Lohnt sich das?
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten stellt eine der wichtigsten Versicherungen dar und lohnt sich aus folgenden Gründen:
- Studenten können sich (als meist junge Menschen) niedrige Beiträge für den BU-Vertrag sichern.
- Die Berufsunfähigkeitsversicherung ermöglicht Dir bei Verlust Deines Arbeitseinkommens aus gesundheitlichen Gründen, Deinen Lebensbereich und Dein soziales Umfeld zu behalten. Die Arbeitskraft bringt Akademikern in Deutschland über das Leben hinweg ca. 2,3 Millionen Euro ein.
- Studenten können studienunfähig werden, was negative finanzielle und auch soziale Konsequenzen mit sich bringen kann, wie nachfolgend erläutert:
Erhältst Du Bafög, mußt Du unter Umständen einen Leistungsnachweis vorlegen, um weiter gefördert zu werden. Das ist natürlich nicht möglich, wenn Du Dein Studium vorübergehend nicht fortführen kannst oder es sogar ganz abbrechen mußtest.
Können Dich Deine Eltern bei einer Berufs- bzw. Studienunfähigkeit finanziell unterstützen, hast Du Glück. Vielleicht mußt Du dafür aber zurück nach Hause ziehen, weil die finanziellen Mittel nicht für Miete und Lebenshaltungskosten ausreichen, und somit eventuell auch Deine sozialen Kontakte aufgeben. Überlege Dir, ob Du dieses Risiko in Kauf nehmen möchtest.
Studierende und Berufsanfänger erhalten normalerweise keine staatliche Erwerbsminderungsrente, denn um die Erwerbsminderungsrente zu erhalten, musst Du erstmal fünf Jahre „Mitglied“ in der Deutschen Rentenversicherung gewesen sein und davon drei Jahre Pflichtbeiträge entrichtet haben. Leider zählen Beiträge aus einem Mini- oder Werkstudentenjob nicht zu den Pflichtbeiträgen.
Wenn Du keine BU-Versicherung hast, bleibt als Letztes der Gang zum Sozialamt. Zum jetzigen Zeitpunkt als junger Mensch sind diese Leistungen für Dich vielleicht ausreichend. Doch denke einmal weiter: wie stellt sich die Situation dar, wenn Du bspw. zwei Jahre gearbeitet und gut verdient hast, aber dann schwer erkrankst oder einen schweren Unfall erleidest. Wären das Sozialamt oder ein Wechsel zurück in Dein Elternhaus Alternativen für Dich?
Was sind häufige Gründe für eine Berufsunfähigkeit bzw. Studienunfähigkeit im Studentenalter?
Wenn frühzeitig nach Vertragsabschluss ein Leistungsfall zur Berufsunfähigkeit bzw. Studienunfähigkeit eintritt, handelt es sich bei Studenten fast ausschließlich um Unfälle oder akute Erkrankungen. Nachfolgend typische Beispiele, teils aus Fällen unserer Kunden bei finanzteam26:
- Erkrankungen der Psyche, wie etwa eine Angststörung oder Bulimie
- Tumorerkrankungen, wie etwa Leukämie oder Blasenkrebs
- Unfälle, wie etwa eine starke Verbrennung durch Starkstrom oder ein Reitunfall
- Erkrankungen des Bewegungsapparates, wie etwa rheumatoide Arthritis oder ein Bandscheibenvorfall
- Sonstige seltenere Fälle, etwa Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, oder Atemwegserkrankungen wie Asthma (neben vielen weiteren möglichen Ursachen)
Was sollte man bei der BU-Versicherung beachten, wenn ein Studium begonnen wird?
Was sollte ich als Student bezüglich der BU-Versicherung beachten, wenn ich später in einem nicht körperlichen Beruf arbeiten möchte?
Für Studenten, die später in einem nicht körperlichen Beruf arbeiten werden, gibt es nichts Besonderes zu beachten. Allerdings kann es bei der Beitragsberechnung im Rahmen der Nachversicherung zu einem höheren Beitrag kommen, als vermutet, wenn die Nachversicherung nur ohne Gesundheitsprüfung erfolgt, besser ist ohne Risikoprüfung.
Ist für Dich glasklar, was ein nicht körperlicher Beruf ist, ist dies für die Beitragsfindung mitnichten der Fall. Die folgende Tabelle zeigt Dir beispielhaft, wie unterschiedlich die Gesellschaften kaufmännische Tätigkeiten sehen:
Versicherer | Was zählt als kaufmännische Tätigkeit | Was zählt nicht als kaufmännische Tätigkeit |
A | Bürotätigkeiten, die im allgemeinen ausschließlich im Sitzen ausgeführt werden und keine oder nur geringe körperliche Anstrengungen enthalten | Als Reisetätigkeit gelten die Wegezeiten aller Dienstfahrten und -reisen, bspw. bei Bankkaufleuten im mobilen Vertrieb |
B | Dazu gehören auch Arbeiten, die von unterwegs erledigt werden (Bahn, Flugzeug), Gerichtsverhandlungen/-anhörungen | Reisetätigkeiten (auch als Beifahrer im Pkw) Verkauf / Beratung außerhalb von Büroräumen |
C | Tätigkeiten, die am Schreibtisch ausgeführt werden | Moderation und Durchführung von Workshops o. Ä. |
D | Arbeiten, die überwiegend im Büro (sitzend) stattfinden, gemischte leichte Tätigkeiten (sitzen, stehen, gehen) ohne Lasten | Relevant werden Reisetätigkeiten in dem Moment, in dem diese in körperliche Tätigkeit umschlägt. Das ist der Fall, wenn diese mehr als 50 % der gesamten Tätigkeit umfasst. |
Du siehst, eine Reisetätigkeit als Unternehmensberater, Messebesuche, häufige Teilnahme an oder Durchführung von Meetings oder Vorträgen in Zweigstellen können den Beitrag erhöhen. Zum Glück nur für die nachversicherte Rente.
Was sollte ich als Student bezüglich der BU-Versicherung beachten, wenn ich später in einem körperlichen Beruf arbeiten möchte?
Belegst Du einen Studiengang, bei dem eine körperliche Tätigkeit wahrscheinlich ist, wie bspw. Bauingenieurwesen, Biologie, Chemie oder Physik, dann ist dies in Deinem Anfangsbeitrag bereits eingepreist. Trotzdem ist es von Vorteil, wenn die Nachversicherung ohne Risikoprüfung erfolgt. Es ist ja möglich, dass Du im Berufsleben als Bauleiter Wolkenkratzer beaufsichtigst oder als Physiker viel mit gefahrenerheblichen Stoffen arbeitest, was ansonsten den Beitrag der nachversicherten Rente erhöht. Je nach Gefahrenlage können die Risikozuschläge erheblich sein.
Gut ist es auch, wenn der Versicherer während der gesamten Laufzeit eine Prüfung auf Besserstellung erlaubt, wenn sich berufliche Merkmale ändern, bspw. wenn Du ein Team führst oder in eine Schreibtischtätigkeit gewechselt hast.
Was sollte ich als Student bezüglich der BU-Versicherung beachten, wenn ich später eine Karrierelaufbahn verfolgen möchte?
Belegst Du ein Studienfach, bei dessen Abschluss Du ein hohes Anfangsgehalt erwarten kannst oder möchtest Du Karriere machen, dann ist es ratsam, die anfängliche BU-Rente auf zwei oder sogar drei Versicherer zu verteilen.
Über die Nachversicherung kannst Du Deine Rente u.a. bei Berufseinstieg erhöhen, aber die Versicherer begrenzen die Rentenhöhe aus der Nachversicherung oft auf 2.500 Euro monatliche Rente. Hast Du mehrere Verträge, so kannst Du eine höhere Gesamtrente erreichen.
Achte auch auf folgende Punkte:
- die Rentenhöhe aus der Nachversicherung sollte nicht auf 100 % der bei Vertragsabschluss vereinbarten Rente begrenzt sein,
- die Nachversicherung sollte bis zum 50. Lebensjahr möglich sein, für den Fall, dass die Karriere später beginnt,
- vereinbare eine mind. dreiprozentige Beitrags-Leistungs-Dynamik, dann erhöht sich Deine Rente trotz Erreichen der Begrenzung weiter.
Was sollte ich als Student bezüglich der BU-Versicherung beachten, wenn ich eine Beamtenlaufbahn anstrebe?
Für Beamte gilt die Besonderheit der Dienstunfähigkeit. Was das ist und ob die sogenannte Dienstunfähigkeitsklausel (DU-Klausel) zwingend notwendig ist, kannst Du hier im Beitrag zur Dienstunfähigkeit nachlesen.
Nur wenige Gesellschaften bieten eine DU-Klausel an und noch weniger haben diese von Beginn an in den Bedingungen vereinbart. D.h. die Auswahl der Tarife als Student ist gering. Die DU-Klausel ist immer Bestandteil der Bedingungen bei: Allianz (nur bei Lehramtsstudenten), Condor, DBV, die Bayrische, spezieller Tarif der Nürnberger, SIGNAL IDUNA. Bei den anderen Gesellschaften, die eine DU-Klausel anbieten, kannst Du mit Beginn der Beamtenlaufbahn in einen Tarif mit DU-Klausel wechseln, bspw. Allianz (wenn nicht Lehramtstudium), ERGO, Universa. Eine Gesundheitsprüfung erfolgt nicht, aber für die Beitragsberechnung wird Dein aktuelles Alter und der angestrebte Beruf zugrunde gelegt.
Für Studiengänge, die so gut wie immer in eine Beamtenlaufbahn münden, begrenzen die Gesellschaften die Rentenhöhe, aufgrund der späteren, guten Absicherung als Beamter auf Lebenszeit. Selten können mehr als 1.000 Euro vereinbart werden. Für Lehramtsstudenten oder Studenten, die eine Laufbahn bei der Polizei anstreben, endet die Vertragslaufzeit teilweise weit vor dem 67. Lebensjahr. Deshalb fehlen viele Tarife in den Vergleichsrechnern, wenn Du dies bei der Eingabe nicht berücksichtigst.
Hast Du Dich dazu entschieden, dass die DU-Klausel Bestandteil Deines Vertrages sein soll, dann achte auf folgende Punkte:
- Der Versicherer sollte die Ruhestandsversetzung und das amtsärztliche Zeugnis als alleinigen Nachweis einer Dienstunfähigkeit anerkennen. Man spricht von einer "echten DU-Klausel".
- Die DU-Klausel gilt auch für Beamte auf Probe und Widerruf.
- Bis zur Verbeamtung auf Lebenszeit sollte eine Rente von 1.500 Euro im Monat vereinbart werden können, da man in den ersten fünf Jahren einer Beamtenlaufbahn nur in den Ruhestand versetzt wird, wenn es sich um eine Dienstbeschädigung oder einen Dienstunfall handelt. Dies ist ausgesprochen selten. Wahrscheinlicher ist es, dass Du aus dem Beamtenverhältnis entlassen und in der Deutschen Rentenversicherung nachversichert wirst, d.h. Du erhältst vermutlich keine Erwerbsminderungsrente, da auch hier die Wartezeit noch besteht.
- Die DU-Klausel sollte für die gesamte Vertragslaufzeit gelten.
- Die Bedingungen Deines Vertrages sollten top sein, für den Fall, dass Du in die freie Wirtschaft wechselst, bspw. sollte in dem Fall die Möglichkeit der Rentenerhöhung bestehen.
Wann sollte ich als Student die Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen?
Je früher Du die Berufsunfähigkeitsversicherung abschließt, desto besser.
Das hat mehrere Gründe:
- In jungen Jahren bist Du meist noch gesünder.
- Die BU-Beiträge sind aufgrund Deines Alters günstiger.
- Berufliche Merkmale, bspw. eine Referenten- oder Reisetätigkeit, haben noch keinen Einfluss auf den Beitrag zur BU-Versicherung.
Was hat sonst noch Einfluss auf die Versicherungskonditionen beim Abschluss der Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten?
Für den Abschluss einer BU-Versicherung mußt Du sogenannte Risikofragen beantworten. Dazu gehört neben der Frage nach Risikosportarten, dem Umgang mit gefährlichen Stoffen oder geplanten, längeren Auslandsaufenthalten vor allem Fragen zu Deinem Gesundheitszustand. Entsprechende Angaben führen zu Risikozuschlägen, Leistungsausschlüssen oder im ungünstigsten Fall zu Ablehnungen. Jeder Versicherer beurteilt diese Risiken anders, deshalb sind die folgenden Beispiele nur exemplarisch:
- Tauchen über 40 m bis max. 60 m Tiefe mit Pressluftatemgerät → Zuschlag auf den BU-Beitrag von 25 %
- Eishockey → Zuschlag auf den BU-Beitrag von 50 %
- Auslandssemester in Peking → Zuschlag auf den BU-Beitrag von 75 %
- Allergien → abhängig vom Alter bei Vertragsbeginn, Schwere der Erkrankung, Medikation und Beruf → je nach Versicherer Zuschlag auf den BU-Beitrag oder Ausschluss
- Verspannungen, Rückenschmerzen → Ausschluss der Wirbelsäule
Die Beantwortung der Gesundheitsfragen ist der schwierigste Teil bei der Antragstellung einer Berufsunfähigkeitsversicherung. Dabei ist alles anzugeben, wonach der Versicherer fragt. Über die Relevanz einer Erkrankung entscheidet allein der Versicherer. Das heißt, wenn die Fragen entsprechend formuliert sind, dann ist jeder Schnupfen aufzuführen. Die Versicherer begrenzen zwar die Abfragezeiträume, aber ambulante Behandlungen müssen meistens fünf Jahre rückwirkend, Krankenhausaufenthalte sogar für die letzten zehn Jahre angegeben werden. Natürlich kann es schwer sein, sich an alles zu erinnern. Deshalb ist es unter Umständen ratsam, die Patientenakten von allen Ärzten anzufordern, bei denen Du im genannten Zeitraum in Behandlung warst. Das kann bei mehreren Wohnortwechseln oder Auslandssemestern sehr aufwendig sein. Je jünger Du bist, desto einfacher für Dich.
Halt einmal kurz inne und überlege, wie oft und weshalb Du in den letzten fünf Jahren beim Arzt warst. Leider ist es inzwischen die Ausnahme, dass nur der Zahnarzt oder Impftermine genannt werden. Oft sind es Gründe wie folgende, die einen Arztbesuch bedingen:
- Verspannungen während der Abiturprüfungen
- ein Attest, weil man eine Prüfung zu einem späteren Zeitpunkt schreiben wollte
- regelmäßige Kopfschmerzen aufgrund der Periode
- Heuschnupfen, Laktoseintoleranz, Allergie gegen Nüsse etc.
- beim Arztbesuch auf Nachfrage, wie es einem geht, wahrheitsgemäß geantwortet, dass es gerade nicht so toll ist, weil:
- „Stress an der Uni“
- „Streit mit dem Freund/der Freundin“
- „die Großmutter liegt im Krankenhaus“
- usw.
Findest Du Dich in der Aufzählung wieder, dann sollten in jedem Fall Risikovoranfragen gestellt werden. Dafür erhältst Du Unterstützung, zum Beispiel bei uns, dem finanzteam26. In der Regel gilt, je jünger Du bist, desto gesünder bist Du und kannst die Gesundheitsfragen vermutlich problemlos beantworten.
Die Höhe des Beitrages richtet sich auch nach dem Alter bei Abschluss der Versicherung: je älter Du bei Abschluss bist, desto teurer wird die Berufsunfähigkeitsversicherung. Zwar hast Du BU-Beiträge gespart, wenn Du später einsteigst, aber wenn man die gesamten Beiträge addiert, dann ist die gesparte Summe meist sehr gering und außerdem hattest Du bereits Versicherungsschutz, solltest du zwischenzeitig studien- oder berufsunfähig werden. Je jünger Du bist, desto günstiger fällt der Beitrag für Dich aus.
Neben Deinem Alter hat tatsächlich auch Dein Studienfach Einfluss auf den Beitrag. Schließt Du den Vertrag erst ab, wenn Du bereits im Berufsleben stehst, dann können berufliche Merkmale den Beitrag erhöhen. Folgende Praxisbeispiele sollen dies verdeutlichen (abhängig von der Annahmepolitik der Versicherer):
- Abschluss als Maschinenbaustudent, Berufseinstieg als Projektingenieur — Mehrbeitrag — 8 Euro monatlich (Alter 27, 1.000 Euro Rente, bis Endalter 67)
- Abschluss als BWL-Student — Berufseinstieg als Trainee mit Auslandsaufenthalt in der VR China — Zuschlag auf den Beitrag von 75 %, bis zur gesunden Wiederkehr aus China
- Abschluss als Physikstudent - Berufseinstieg in die Forschung und Umgang mit gefährlichen Stoffen — Zuschlag auf den Beitrag von 25 %, in Abhängigkeit von der Gefahr
Was kostet eine Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten?
Jede Gesellschaft hat ihre eigene Bewertung der Studienfächer/Berufe vorgenommen, deshalb kann ohne eine individuelle Prüfung keine exakte Aussage zu den Beiträgen in Deinem persönlichen Fall getroffen werden. Neben den, unter dem Abschnitt „Wann solltest Du die BU-Versicherung abschließen“, aufgeführten Kriterien hängt der Beitrag der BU-Versicherung unter anderem von der Rentenhöhe, der Laufzeit des Vertrages, der von Dir gewählten Optionen (zum Beispiel einer Arbeitsunfähigkeits-Option) oder der Wahl eines Start-Tarifs ab. Aber auch Risikozuschläge für Sportarten, Auslandsaufenthalte oder Vorerkrankungen können den Beitrag für die Berufsunfähigkeitsversicherung beeinflussen.
Beispiel für eine Beitragsübersicht einer Berufsunfähigkeitsversicherung für Studenten
Annahmen zum Beispiel-Studenten für die nachfolgende Tabelle Monatsbeiträgen nach Studienfach:
- Student
- 24 Jahre alt
- Nichtraucher
- keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen
- keine zu berücksichtigende Risikosportart (wie etwa Klettern, Kampfsport oder Mountainbiken)
- kein Start-Tarif
- im Leistungsfall wird eine Rentenhöhe von 1.000 Euro bis zum versicherten Endalter von 67 Jahren gezahlt
- keine Zusatzbausteine zur BU-Versicherung
Studienfach | Zahlbeiträge in Euro |
Biologie, Chemie, Physik | 29 € bis 59 € pro Monat |
Humanmedizin (bis Physikum) | 29 € bis 44 € pro Monat |
Jura | 29 € bis 55 € pro Monat |
Lehramt (ohne Musik, Kunst, Sport) | 45 € bis 105 € pro Monat |
Maschinenbau | 28 € bis 49 € pro Monat |
Sozialwissenschaften | 34 € bis 66 € pro Monat |
Wirtschaftswissenschaften | 29 € bis 60 € pro Monat |
Quelle: Softfair, Stand Nov. 2022
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Welchen BU-Tarif sollte ich als Student wählen?
Um Dir die Wahl des BU-Tarifs zu vereinfachen, haben wir Artikel geschrieben, indem wir die besten Berufsunfähigkeitsversicherungen für Studenten vergleichen, darunter etwa auch die BU-Versicherungen der Alte Leipziger, LV 1871 und der Condor.
Hier haben wir auch noch über mehr Hintergründe und Angebote zu Berufsunfähigkeitsversicherungen für Akademiker geschrieben.
Möchtest Du einen ersten Eindruck erhalten, helfen Dir vielleicht Beitragsvergleichsrechner für BU-Tarife aus dem Internet. Auch wenn die Bedingungen der guten BU-Tarife ähnlich sind, so sind sie doch nicht gleich. Der Abschluss einer BU-Versicherung ist individuell und bedarf einer ausführlichen Beratung, in der Deine Wünsche erfragt und Dein Gesundheitszustand eingeschätzt werden. Kein Mensch ist wie der andere, aber für internetbasierte Algorithmen leider schon. Und dieser Unterschied in der Beratung kann zu großen Unterschieden im Beitrag führen.
Liegen gesundheitliche Beeinträchtigungen vor, werden gefährliche Sportarten ausgeübt, steht ein Auslandsaufenthalt an oder hast Du ein außergewöhnliches Studienfach? Wenn diese Risikofaktoren zutreffen, so sind anonyme Risikovoranfragen bei den Versicherungen unerläßlich, sonst kannst Du Dein blaues Wunder erleben. Kannst Du Dir nicht vorstellen?
Hier ein Beispiel einer BU-Versicherung für einen Mountainbiker:
Der Kunde hatte bei einem Online-Versicherer einen BU-Vertrag abgeschlossen. Wahrheitsgemäß hat er bei der Frage nach den Hobbys Mountainbiking angegeben und einen Zuschlag von 300 % auf den Beitrag erhalten. Daraufhin hat er sich bei uns gemeldet und wir haben ihn ohne Zuschlag versichern können, weil wir mit Hilfe eines Fragebogens die Gefährlichkeit der Sportart präziseren konnten.
Wir beraten Dich, übernehmen die Voranfragen bei den Versicherern für Dich, besprechen die Bedingungen mit Dir, klären Deine Fragen und sind auch nach dem Abschluss für Dich da (denn schließlich begleitet Dich eine BU-Versicherung bis zum Renteneintritt).
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Worauf sollte ich bei der Wahl des BU-Tarifs als Student achten?
Wenn es um die Wahl des BU-Tarifs für Studenten geht, ist es am einfachsten und besten, wenn Du Dich von einem Versicherungsmakler beraten läßt.
Versicherungsmakler kennen die Unterschiede in den Bedingungen, bei den Antragsfragen und der Annahmepolitik der Versicherer.
Diese Punkte sind für Studenten besonders wichtig sind:
- die Definition des Begriffes „Student“,
- die mögliche Rentenhöhe zum Vertragsabschluss,
- Möglichkeiten zur Nachversicherung,
- Verlängerung der Laufzeit, wenn der Beginn der Regelaltersrente heraufgesetzt wird,
- Meldepflichten.
Außerdem sind bei der Wahl des BU-Tarifs im Allgemeinen folgende weitere Punkte wichtig:
- der monatliche (Zahl-)Beitrag,
- die Wahl zwischen selbstständiger BU (SBU) oder Kombination mit einer Altersvorsorge,
- der Abschuss eines Start-Tarifes,
- zusätzliche Optionen und besondere Versicherungsbedingungen,
- eine Risikoprüfung bei verschiedenen Gesellschaften.
Du hast als Student noch keinen Beruf, sondern erlernst erst einen. Deshalb sollte der Versicherer für den Fall, dass Du schwer erkrankst und Dein Studium vorübergehend oder dauerhaft nicht mehr fortführen kannst, Deine studentische Tätigkeit als Beruf ansehen. Ist das nicht der Fall, könnte er Dich abstrakt verweisen.
Ein Beispiel zur abstrakten Verweisung: Du kannst Dein Chemiestudium wegen einer Allergie nicht fortführen, aber der Versicherer kann Dich auf ein Studienfach ohne Labortätigkeit verweisen, zum Beispiel Volkswirtschaft, was Du durchaus noch ausführen könntest.
Die Rentenhöhe sollte so gewählt werden, dass Du im Krankheitsfall Deinen Lebensunterhalt finanzieren kannst. Aber Achtung: Die BU-Rente ist eine Bruttorente, Beiträge für die gesetzliche Krankenkasse müssen entrichtet werden und evtl. Steuern. Deshalb empfehlen wir für Studenten 1.500 Euro monatlich als Anfangsrente.
Trittst Du in das Berufsleben ein, solltest Du die Rente erhöhen können. Dieses sprunghafte Erhöhen der Rente um mehrere hundert Euro nennt man Nachversicherung. Diese ist immer dann notwendig, wenn sich Deine finanzielle Situation ändert, z. Bsp. durch einen Gehaltssprung oder wenn durch Heirat oder Kindersegen weitere Personen von Deinem Einkommen abhängig sind. Die Nachversicherung sollte in jedem Fall ohne Gesundheitsprüfung möglich sein. Noch besser ist es, wenn keine Risikoprüfung stattfindet, d.h. keine Angaben zum aktuellen Beruf, neuer Hobbys, anstehender Auslandsaufenthalte, Rauchverhalten etc. erfragt werden.
Achte bei den Meldepflichten in gesundem Zustand darauf, dass Du der Gesellschaft nur mitteilen mußt, wenn sich Deine Anschrift, die Bankverbindung (wenn ein Lastschrifteinzug vereinbart ist) oder Dein Name ändern. Nachteilig kann es sein, wenn Du den Versicherer über einen Studienabbruch, Berufswechsel, die Aufnahme eines gefährlichen Hobbys oder den Wechsel vom Nichtraucher zum Raucher informieren mußt.
Was ist eine Berufsunfähigkeitsversicherung eigentlich genau?
Die Berufsunfähigkeitsversicherung ist eine Absicherung bei vorübergehender oder dauerhafter, teilweiser Einschränkung der Arbeitskraft.
Der Begriff „Berufsunfähigkeitsversicherung“ kann verwirren, denn Du mußt nur zum Teil — zu 50 % — nicht mehr in der Lage sein, Deine zuletzt ausgeübte Tätigkeit, so wie Du sie in gesunden Tagen ausgeführt hast, auszuüben. Es geht also auch nicht um einen einstmals erlernten, studierten Beruf, sondern ganz präzise um Deine berufliche Tätigkeit, bevor Du erkrankt bist. Dieser Zustand muss mindestens sechs Monate andauern, das bezeichnet man als Prognosezeitraum. Das heißt, die Erkrankung kann zeitlich begrenzt und muss nicht lebenslang sein.
Eine BU-Versicherung zahlt Dir eine vereinbarte Rente, wenn Deine Arbeitskraft vorübergehend oder dauerhaft eingeschränkt oder verloren ist. Diese Absicherung ist sinnvoll, damit Du weiterhin zum Beispiel Deine Miete zahlen oder Lebensmittel kaufen kannst. Woher soll das Geld für Deinen Lebensunterhalt sonst kommen? Die BU-Versicherung gehört deshalb zu den wichtigsten Absicherungen.
Wann gelten Studenten als berufsunfähig?
Genau genommen wirst Du als Student nicht berufsunfähig, sondern studienunfähig. Du kannst Dein Studium, so wie Du das in gesunden Tagen gemacht hast, zu 50 % nicht mehr ausüben. Ob dies durch einen Unfall oder eine Erkrankung geschah, ist dabei unerheblich.
Durch den Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung als Student, sicherst Du Deine finanzielle Existenz für den Ernstfall ab und behältst die Möglichkeit, in Deiner vertrauten Umgebung zu bleiben und Dich vollständig auf Deine Genesung fokussieren zu können.
Ein Beispiel:
Während Deines Studiums erkrankt Du aufgrund eines Zeckenstichs an Borreliose. Nach einem längeren Krankenhausaufenthalt dauert es noch fast zwei Jahre, bis Du wieder so fit bist, um einen Uni-Tag überstehen zu können. Vielleicht zahlen Deine Eltern die Miete für das WG-Zimmer, aber den Rest hattest Du über einen Job finanziert. Das war nun nicht mehr möglich. Woher erhältst Du jetzt das Geld für Deinen Lebensunterhalt? Die BU-Rente hilft Dir finanziell über diese Zeit hinweg.